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Kapitel 5

Auf Dreh

Endlich das Handy schnappen und los. Schließlich soll ein Video gedreht

werden. Alles eingepackt? Bei den ersten Produktionen beschränkt sich die

Ausrüstung auf das Smartphone. Legst du Wert auf wackelfreie Bilder, er­

gänzt ein kleines Stativ oder ein Gimbal die Ausrüstung, später erweitert um

mobile Ton- und Lichttechnik.

Drehorte

Entstehen Videoaufnahmen in bekannter Umgebung, geht selten etwas

schief. Dagegen solltest du unbekannte Orte vor dem Dreh in Augenschein

nehmen. Bei einer Ortsbesichtigung vorab klärst du, ob Videoaufnahmen

ohne größere Störungen möglich sind. Ein Kinderspielplatz in der Nähe, ein

Hundetrainings- oder gar Truppenübungsplatz kann mit erheblichem Lärm­

pegel das motivierteste Drehteam zur Verzweiflung bringen und jede Ton­

aufnahme bis zur Unbrauchbarkeit verderben. Verkehrs- oder produktions­

bedingter Lärm ist von dir kaum zu beeinflussen. Da bleibt oft nichts anderes

übrig, als den Dreh auf das nächste Wochenende zu verlegen.

Vorsichtshalber solltest du prüfen, ob der geplante Dreh die Rechte Dritter

verletzen könnte. Viele Objekte in der Öffentlichkeit, die ohne Hilfsmittel

zugänglich sind, darfst du aufnehmen. Eine Prüfung vor (Dreh-)Ort ist in

jedem Fall empfohlen. Das persönliche Gespräch mit Betroffenen vermei­

det unnötige, nicht selten langwierige Auseinandersetzungen während oder

nach dem Dreh.

Erfahrene Videomacher fertigen bei ihren Recherchen Fotos an oder lassen

die Handy­cam ein paar Sekunden laufen. Die Planung des Drehtags wird

vereinfacht und du kannst Details des Drehorts noch einmal in Erinnerung

rufen (wo stand doch der hässliche Müllcontainer?). Selbst Probeaufnahmen

ohne Protagonisten können – nicht nur für Anfänger – eine große Hilfe sein.

Du probierst, ungestört von ungeduldigen Protagonisten, unterschiedliche

Kamerapositionen und Einstellungsgrößen. Am eigentlichen Drehtag bist du

unglaublich souverän und kannst in aller Ruhe sowie mit gut vorbereiteten